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Cartographica Helvetica


Zusammenfassung

Michael Ritter:

Die Landkarten von Jeremias Wolff und Johann Friedrich Probst

Cartographica Helvetica 35 (2007) 21–30

Zusammenfassung:

In den ersten Jahren des 18. Jahrhunderts begann der Augsburger Kunstverleger Jeremias Wolff (1663–1724) mit dem Vertrieb von Landkarten. Die meisten der 22 nachweisbaren Karten seines Verlages liess er nach französischen Vorlagen neu stechen, nur wenige Blätter kaufte er aus anderen Offizinen zu. Nach Wolffs Tod erbte sein Enkel Johann Friedrich Probst (1721–1781) den Kartenbestand. Er beliess die Karten weitgehend unverändert; er setzte lediglich seinen eigenen Namen ein und fügte Blattziffern hinzu. Diese Nummerierung lässt eine Zusammenstellung der Karten zu einem Atlas vermuten, wofür bislang jedoch ein Nachweis nicht möglich ist. Probst verkaufte um 1760 den Grossteil der Karten an den Kupferstecher Tobias Conrad Lotter (1717–1777), dem sie als ein Grundstock für den Aufbau eines eigenen Landkartenverlages dienten.

Diese komplexen Produktionszusammenhänge und Besitzverhältnisse der Karten von Jeremias Wolff belegen nachdrücklich das enge verwandtschaftliche und wirtschaftliche Beziehungsgeflecht im Augsburger Graphikgewerbe der Barockzeit.


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